Evangelische Kirche in Offenbach

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    Markus-Löwe wird wiederhergestellt

    Sanierung nach alten Vorlagen

    Dekanat OffenbachPfarrer Bert Petzoldt mit einem der abgefallenen Mosaiksteinchen.

    Bis Ende November wird das Wahrzeichen der Markusgemeinde, das Löwenmosaik, restauriert. Knapp 10000 Steine müssen gereinigt und neu verklebt werden. Die Arbeiten werden vom Sohn des Handwerkers durchgeführt, der auch 1960 das Mosaik angefertigt hat.

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    Fotostudio PfeifferAm Markuslöwen sind einige Mosaiksteinchen herausgefallen.

    An dem stolzen Löwen hat sichtlich der Zahn der Zeit genagt: Die Eisenumfassung hat rostige Stellen, Mosaiksteinchen des Wahrzeichens der Markus-Gemeinde sind herausgebrochen. "Wir haben eine ganze Sammlung an Mosaiksteinchen, die in den letzten Jahren heruntergefallen sind", sagt Klaus Hofmann vom Bauausschuss der Gemeinde und weist auf ein Säckchen voller Steine.

    Nun, da das Innere der Kirche saniert ist, wird auch das Wahrzeichen an der Fassade erneuert. Anfang Oktober wurde der Löwe abmontiert und wird bis Ende November fachgerecht saniert. Knapp 10000 Steine müssen dafür gereinigt und nach einem exakten Plan neu verklebt werden.

    Der Löwe wurde 1960 von den Offenbacher Künstlern Heinz und Willi Klemisch entworfen und von Alexander Jorias angefertigt. Rudolf Klemisch, der Sohn von Heinz Klemisch, konnte der Gemeinde sogar noch originale Steine für den Löwen überreichen. Das Atelier der Brüder Klemisch in der Bismarckstraße zeichnete sich für viele Arbeiten in Offenbach und der Region verantwortlich: Sie entwarfen Altargeräte für mehrere Gemeinden, fertigten Skulpturen und Brunnen für mehrere Offenbacher Schulen an, Wandbilder für die Industrie- und Handelskammer oder die Städtische Sparkasse oder das Glasmosaik des ehemaligen Parkbades.

    "Leider sind einige Arbeiten inzwischen zerstört worden", sagt Klemisch. Umso mehr freue es ihn, dass die Markus-Gemeinde das Löwenmosaik restauriere. Klemisch konnte der Gemeinde sogar die Original-Unterlagen vom Bau 1960 vorlegen. Aus denen geht hervor, dass das Atelier Klemisch für 29055 Mark (rund 15000 Euro) seinerzeit das Löwenmosaik, das große Kreuz, Taufbecken und Kirchenportal entwarf. Ein kleines Modell des Kreuzes blieb erhalten und gewährt Einblick in die Arbeitsweise des Ateliers.

    Mit der Restauration des Löwen wurde das Bensheimer Mosaik-Kontor Jorias beauftragt. Carlo Jorias, dessen Vater Alexander 1960 den Löwen fertigte, zeichnet sich für die Restauration verantwortlich. "In seinem Atelier gab es ebenfalls noch originale Steine von damals", sagt Hofmann. 

    Inzwischen ist der Löwe abmontiert, alle Steine des knapp viereinhalb Quadratmeter großen Kunstwerks wurden entfernt und für einige Wochen in einem Salzsäurebad gereinigt. Zuvor wurde das Fugenmuster abfotografiert. "Nach diesem Plan werden alle Steine wieder an ihren richtigen Platz gelegt, so entspricht es den Denkmalschutz-Auflagen", sagt Pfarrer Bert Petzoldt. Neue Steine dürfen nicht verwendet werden, daher ist die Gemeinde froh, dass sowohl Klemisch wie Jorias noch originale Steine zur Verfügung stellen können. Alle Metallteile werden entrostet, gesäubert und erhalten einen neuen Anstrich. Ende November, so sieht es der Zeitplan vor, soll der Löwe in neuem Glanz an der Kirche erstrahlen.

    "Es ist eine aufwendige Arbeit, die entsprechend kostet", sagt Petzoldt. Auf knapp 22000 Euro werden die Kosten geschätzt. Der Eigenanteil der Gemeinde liegt dank eines Kirchensonderfonds bei rund 5000 Euro. "Der Löwe hat sehr mobilisiert, wir haben die Summe in den vergangenen Monaten durch Spenden erhalten", sagt Petzoldt.

    Zum Abschluss der Sanierungsarbeiten planen die Gemeinde und Rudolf Klemisch ein Gitarrenkonzert. "Dann wird die Rückkehr des Löwen musikalisch gefeiert", sagt Klemisch.

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